Schon nach Weihnachten 2020 ist die Aktion Hungerhilfe angelaufen.

Bei den Verteilaktionen gibt es viele Gespräche. Die Teammitglieder nehmen die Situation der Bewohner besser wahr. Das ist für alle eine positive Erfahrung. Für die Einen, wahrgenommen und beachtet zu werden. Für die Anderen, für die eigene Situation dankbar zu werden und wo es möglich ist, Hilfe anzubieten.
Neben der Lebensmittelausgabe werden in Eigeninitiative gebrauchte Kleidung und Schuhe verteilt. Manchmal entstehen aus den Besuchen kleinere Bauaktionen, um die Lebenssituation einzelner Familien zu verbessern. In Maierus entdecken die Männer aus Sacele eine Hütte ohne Tür und Fenster. Der Eingang ist mit einer Decke verhangen. Und das bei Minusgraden. Vier Tage später steht ein Bautrupp vor dem Haus, setzt Tür und Fenster ein und repariert das Dach. Die Bewohner können es kaum fassen, dass ihnen geholfen wird.

In der Siedlung Primaveri (Frühling) bei Miercurea Ciuc verteilen die Mitarbeiter bei -25°C Lebensmittel. Sie fragen sich selbst, wie man unter diesen schwierigen Umständen leben kann. Familien hausen in ausrangierten Bauwagen ohne Isolierung und Fahrgestell. Drei windschiefe Toilettenhäuschen für 50 Familien stehen am Ende der Behausungen.
Nicht immer gibt es eine schnelle Lösung. Aber die Bewohner sind sehr froh, dass sie Essen und Kleidung geschenkt bekommen, dass überhaupt jemand zu ihnen kommt.

Hinter dem Dorf Herculian gibt es nur noch Holzwege, die irgendwo in den Karpaten enden. Nur eine Straße führt in den nächsten Ort. Einige Wochen ist das Dorf von der Außenwelt abgeschnitten. Dort können erst Ende Februar Lebensmittel verteilt werden. Die Bewohner sind umso dankbarer, dass sie nicht vergessen
sind. Mehrere Male wurden in den Romasiedlungen Garcin und Budila Lebensmittel verteilt.

Auch in Lovnic, Ticusu, Craciunel, Mercheasa, Daisoara und Codlea wurden Familien mit Grundnahrungsmitteln versorgt.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Dass es in diesem Winter neben der verschärften Versorgungssituation für viele Familien noch zusätzliche
Probleme und Katastrophen gab, hat uns – und vor allem die Verantwortlichen vor Ort – sehr beschäftigt.

Niemand von uns kann so viel bewirken
wie wir alle zusammen.

Eli Wiesel